Obwohl in den letzten Jahrzehnten viele Techniken erforscht wurden, um die Ergebnisse von sowohl In Vitro-Fekundation und als auch in der Eizellspende zu verbessern – die aktuellen Quoten von erreichten Schwangerschaften und Neugeborenen kursieren zwischen 40 % bis 50 %. Dementsprechend ist es noch ein langer Weg, bis wir Ergebnisse von ca. 90 % erreichen.
Die größten Fortschritte, die sowohl bei IVF/ICSSI als auch bei der Eizellspende erreicht wurden, sind vor allem in der Stimulation der Ovarien zu erkennen. Es gibt immer zuverlässigere und sichere Behandlungen, beispielsweise im Labor der Embryologie. Hier sind sowohl bei der Entnahme als auch bei der Entwicklungskontrolle der Embryonen positive Entwicklungen zu erkennen, was die Ergebnisse erfolgreicher und effizienter macht.
Allerdings sind wenig Fortschritte auf der Ebene der Embryoempfängnis zu erkennen, sowohl bei IVF- als auch Eizellspendebehandlungen. Zudem besteht noch Entwicklungsbedarf im Bereich der Embryoneneinnistung in die Gebärmutterschleimhaut.
Um die Empfängnis des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut zu verbessern, existiert eine Technik, die sich Scratching oder endometriale Verletzungen nennt. Die Technik basiert auf gewollten Verletzungen des Endometriums mittels einer Biopsie, Ausschabung oder Hysteroskopie. Man empfiehlt die Anwendung dieser Technik, entweder zu Beginn der endometrialen Stimulierung im Falle einer IVF-Behandlung oder am Anfang der Vorbereitung des Endometriums im Falle eines Embryotransfers. Der Zweck ist, dass die Einnistung des Embryos begünstigt wird und schließlich eine Schwangerschaft erreicht werden kann.
Die genauen Handlungsmechanismen sind noch unbekannt, aber man vermutet eine verbesserte embryonale Dezidualisierung und Sekretion der Zytokine. Das führt zu einer höheren Quote an Einnistungen. Die Effizienz ist stark diskutiert, da einige Studien eine Verbesserung um 30 % aufzeigen wohingegen andere Analysen diese Technik als ineffizient beschreiben.
In der momentanen Situation, in der man nicht genau die Mechanismen in der embryonalen Einnistung kennt, kann diese einfache Technik zu einer gewissen Nützlichkeit führen – vor allem, wenn es bereits vorherige Misserfolge gibt.
FAZIT
Heutzutage sind die häufigsten Gründe für Misserfolge in der assistierten Reproduktion (IVF/ICSI, Eizellspende) auf fehlende Kenntnisse über die intimen Einnistungsmechanismen des Embryos zurückzuführen.
Wenn man in einer Behandlung ausbleibende Erfolge auf die ausbleibende embryonale Einnistung zurückführen kann, ist das Scratching eine nicht zu vernachlässigende Technik.
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Gregorio Manzanera
Gynäkologe
IMAGEN: https://www.verywellfamily.com/implantation-906754
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